Ein Hund wedelt mit dem Schwanz, freut sich immer wie ein Irrer und hört -im Idealfall- aufs Wort.
Meine Katze stelzt grazil bei Minusgraden ums Hauseck und raunzt mich an, wo ich so lang bleibe, sie hat immerhin Hunger (nicht, dass sie nicht die ganze Nacht Zeit gehabt hätte, die ortsansässige Feldmauspopulation zu dezimieren).
Ich schmetter die Autotür zu, eile beflissen, entschuldige mich wortreich, dass ich meine Kinder in den Kindergarten gefahren habe, und danach noch schnell zum Bäcker… entriegle die Haustür und lasse Ihro Gnaden noch vor mir eintreten.
Zum Dank darf ich zusehen, wie sie hoch erhobenen Schwanzes und Hauptes über den frisch gelegten und noch nicht fertig eingelassenen Holzdielenboden stolziert. Die schützend ausgelegte Pappe umgeht sie dabei akkurat – wie jeden morgen. Ich stoße einen Schrei aus – wie jeden morgen, sie hopst mit Unschuldsblick auf die Pappe – wie jeden morgen (ich bin ja selbst schuld, dass ich nicht da ausleg, wo SIE geht) und unter jämmerlichsten Gemaunze, farblich aufgefrischt durch vorwurfsvolle Tonnuancen, weils sooo lang dauert (Entschuldigung, aber ICH hab Stiefel an), betreten wir die Küche. Hoheit ist am v e r h u n g e r n!!!
So kommt es, dass sie noch vor mir Frühstück bekommt.
Ich liebe dieses despotische kleine Monster